Innovatives Projekt für die Anatomieausbildung bewilligt

Am 1. Oktober startete ein neues vom Bundesministerium für Wirtschaft gefördertes Projekt „Virtual Anatomy“. In den kommenden 2.5 Jahren sollen innovative Konzepte entwickelt und erprobt werden, die die Anatomieausbildung modernisieren sollen. So werden die Körperspender, an denen Studierende der Medizin das Präparieren erproben in hoher Auflösung mit einem CT Scanner erfasst, so dass die Präparation auch virtuell nachvollzogen werden kann. Während das Leichenpräparat nur eine begrenzte Zeit lang genutzt werden kann, stehen die virtuellen Modelle prinzipiell immer zur Verfügung. Die virtuellen Modelle erfordern eine aufwändige Vorarbeit: vor allem muss abgegrenzt werden, wo sich Muskeln, Bänder und andere Strukturen befinden. Diese Arbeit soll teilweise von den Studierenden selbst geleistet werden. Dahinter steckt der Gedanke, dass die derart intensive Beschäftigung mit den CT-Daten mit einem erheblichen Lerneffekt verbunden sein müsste. Wie man also die Betrachtung und Analyse der 3D-Modelle in das Curriculum der Anatomieausbildung sinnvoll und möglichst direkt integrieren kann, gehört zu den sehr praktischen Forschungsfragen. Im Ergebnis des Projektes wird eine einzigartige Datensammlung entstehen, die natürlich über den Standort Magdeburg genutzt werden kann.

Geleitet wird das Projekt von der Firma Dornheim Medical Images, die ihre Kompetenz in der Segmentierung medizinischer Bilddaten einbringen. An der Universität sind das Institut für Anatomie (Prof. Rothkötter) und der Lehrstuhl für Visualisierung (Prof. Preim) daran beteiligt. Am Institut für Anatomie werden die entwickelten Lösungen erprobt und verfeinert. Der Lehrstuhl für Visualisierung bringt Erfahrung mit anderen medizinischen Trainingssystemen ein und realisiert innovative Visualisierungstechniken für die komplexen Daten.

 

Letzte Änderung: 15.02.2023 - Ansprechpartner: Webmaster